Wie man in russischen Zügen fürs Leben lernt

Nach 27 Stunden nicht enden wollender Zugfahrt haben wir uns auf der Strecke von Berlin nach Moskau auf Enge und nicht mehr anhaltenden Luxus einstellen können. Die nächste Etappe unserer Abenteuerreise konnte also nun beginnen.
Stichwort: Metrofahrt. Mit Austauschshirt bewaffnet und Russen an der Hand wurde die zuerst gedachte Qual zum Vergnügen und stellte in der Gruppe kein Problem mehr dar. Am Zielbahnhof in Moskau angekommen wartete auch schon unser nächster Schlafwagenzug am Gleis. Nach mehrminütigem Marsch, hatten wir unser Abteil am Ende des Zuges erreicht. Gedränge, Kofferchaos, Hitze…
Doch dank vieler helfender, starker Hände war auch der Stressfaktor Koffer schnell verbannt. Von unserem netten Zugbegleiter bekamen wir dann unsere in Tüten verpackte Grundausstattung für die Nacht mit welcher ich dann gleich mein Nachtlager bereiten wollte.  Also holte ich Laken, Bettbezug, Kopfkissenbezug und Handtuch aus der Verpackung und wollte gerade loslegen, da erntete ich von einer Babuschka im gegenüberliegenden Bett argwöhnische Blicke und so gleich wurde mir das wohl sortierte Bettzeug aus der Hand gerissen.  Mit einem „tak“ zeigte sie mir wie man in russischer, geübter Manier ein Schlafwagenbett bezieht. Zwei Handgriffe und das Werk war vollbracht. Diese kleine Lehrstunde habe ich dankend angenommen. Gestärkt mit einer genau rationierten Abendmahlzeit, bestehend aus 2 Keksen, einer viertel Tomate, einer Beutelsuppe und einer Flasche salzigen Wassers konnte nun auch die Nachtruhe beginnen.

Nur noch 30 Stunden Fahrt…  Spakoinoi nochi!

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