Angelika: Heute Sporttag!

Ich war beim deutschen Sporttag nicht dabei und hatte keine Ahnung, ob mich unter diesem Programmpunkt stundenlange Schwerstarbeit oder einfaches Federball-Geplaenkel erwarten. Eher zweiteres. Nachdem wir uns an einem abgeschiedenen kleinen Sportplatz mitten im Nirgendwo (Wald) zusammengefunden hatten ging es los wie zu Schulzeiten: wir bilden drei Mannschaften, drei Kapitaene duerfen ihre Mannschaftsmitglieder waehlen. Allerdings wurde in der Schule nicht Wert darauf gelegt, den Mannschaften auch lustige Namen und eine Parole zu geben…
Dann gings los. Eierlauf, Sackkuepfen, Mannschaftssprint, Hula-Hupp-Reifen und so weiter. Seilspringen fiel aus, weil die Seile zu kurz waren und eines die Verlaengerungsversuche nicht heil ueberstand. Die meisten Russen waren voll dabei, am Ende wurden tatsaechlich Preise in Form von Schokomuenzen-Medallien verteilt. Allerdings machten sich auch bei Vielen Blessuren und Rest-Erkaeltungen bemerkbar, die wir im Splav und waehrend der letzten Tage (Blaue Flecke nach Disko und Eislaufen) fleissig gesammelt hatten.
Danach gab es fuer die Motivierten unter uns noch ein kleines Fussballspiel mit vollem Koerpereinsatz, die russischen Maedchen waren mal wieder am Essen vorbereiten. Die ersten Regentropfen trafen uns beim Essen. Als die Tropfen immer mehr und grosser wurden, beschlossen wir, nachzugeben und den sportlichen Teil des Tages nach nicht einmal 2 Stunden zu beenden. Heute Abend haben wir dann ja wieder Gelegenheit, uns auf der Tanzflaeche auszutoben.

Ach so, noch als Beitrag zu unserer Russianisierung:

- wir finden langsam Gefallen an Plattenbauten (was anderes gibts hier kaum und sie sind etwas individueller als man das so in Deutschland gewoehnt ist)
- wir entwickeln wieder Respekt vor einem sich naehrenden Auto.

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2 Responses to Angelika: Heute Sporttag!

  1. Ralf says:

    Der letzte Satz war gut! :) Übrigens gibt es ja seit diesem Jahr in Russland ein neues Gesetz, wonach Autofahrer, die z.B. am Fussgängerweg nicht anhalten, mit Geldstrafen belegt werden.
    Und wenn ich es neulich nicht selbst gesehen hätte, weil ich in dem Marshrutka saß, ich hätte es nicht geglaubt: Der Fahrer dieses Linientaxis hielt doch wirklich für einen Fussgänger an, der in der Nähe vom Gorsovet den Oktoberprospekt am Fussgängerüberweg überqueren wollte. Ein Taxifahrer! Auf dem Prospekt! Wer noch nie in Ufa war: Das ist DIE Hauptverkehrsader, vierspurig – auf jeder Seite! Dass es da überhaupt einen Zebrastreifen gibt, ist schon ein Wunder. :)

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